Betreff
Digitalisierung der Schulen und Umsetzung des Digitalpakts
Vorlage
FB 4/005/2022
Art
Beschlussvorlage Fürstenau

Bereits seit einigen Jahren wird die Digitalisierung an den Schulen thematisiert. Am 08.08.2019 ist die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Verbesserung der IT-Infrastruktur und der IT-Ausstattung in Schulen in Kraft getreten. Das Land Niedersachsen gewährt den Schulträgern nach Maßgabe dieser Richtlinie Zuwendungen zum Ausbau der digitalen schulischen Infrastruktur.

 

Für die Schulen der Samtgemeinde Fürstenau stehen insgesamt 1.066.905 € zur Verfügung. Die Förderung setzt sich aus einem Sockelbetrag je Schule und einem pro-Schüler*innen-Betrag zusammen. Der Sockelbetrag ist zwingend für die jeweilige Schule zu verwenden.

 

 

Schüler*innen

Sockel

Betrag/Schüler*innen

Gesamt

IGS Fürstenau

1231

30.000,00 €

548.355,00 €

578.355,00 €

OBS Berge

321

30.000,00 €

142.991,00 €

172.991,00 €

GS Fürstenau

252

30.000,00 €

56.127,00 €

86.127,00 €

Benedikt GS

101

30.000,00 €

22.495,00 €

52.495,00 €

GS Schwagstorf

60

30.000,00 €

13.364,00 €

43.364,00 €

Maiburg-GS

105

30.000,00 €

23.386,00 €

53.386,00 €

GS Berge

115

30.000,00 €

25.614,00 €

55.614,00 €

GS Grafeld

34

17.000,00 €

7.573,00 €

24.573,00 €

 

2219

227.000,00 €

839.905,00 €

1.066.905,00 €

 

Maßgeblich waren die Schüler*innen-Zahlen zum Stichtag 23.08.2018.

 

Der Digitalpakt ist auf 5 Jahre ausgerichtet. Förderanträge können bis spätestens 16.05.2023 gestellt werde. Die Auszahlung der Mittel ist bis zum 31.12.2024 möglich.

 

Gefördert werden vorrangig Maßnahmen zum Aufbau und zur Verbesserung der digitalen Vernetzung und die Einrichtung von schulischen WLAN. Hierfür wurden technische Mindeststandards definiert.

Im zweiten Schritt können die Mittel für den Aufbau und die Weiterentwicklung digitaler Lehr-/Lerninfrastrukturen, Anzeige- und Interaktionsgeräte und digitale Arbeitsgeräte verwandt werden.

Zu guter Letzt können die Mittel für die Beschaffung mobiler Endgeräte verwandt werden, wobei maximal 25.000 € je Schule möglich sind. Diese Bestimmung wurde jedoch aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 aufgeweicht. Die Beschaffung dieser Geräte durfte vorgezogen werden, um Schüler*innen, die über keine Tablets, Notebooks o.ä. verfügen, leihweise welche für das Arbeiten zuhause zur Verfügung zu stellen. Hierfür wurde ein eigenes Förderprogramm aufgelegt. Weiterhin wurden im vergangenen Jahr Leihgeräte für die Lehrkräfte durch die Samtgemeinde beschafft, wofür es ebenfalls ein eigenständiges Förderprogramm gab.

 

Aktueller Stand in den Schulen:

 

IGS Fürstenau: Im Zuge der Sanierungsmaßnahme werden die digitalen Vernetzungsarbeiten durchgeführt. Bei 47 Klassen/Kursen verfügt die Schule derzeit über 10 digitale Tafeln, 6 TV-Anlagen, 45 Beamer, 36 Notebooks, 35 PCs und 8 Dokumentenkameras.

Der Glasfaseranschluss liegt vor.

 

OBS Berge: Der Auftrag für die digitale Vernetzung ist vergeben. Mit den Arbeiten soll Mitte März begonnen werden. In den Osterferien sollen Durchbrüche und Kernbohrungen vorgenommen werden. Der Endausbau erfolgt dann in enger Abstimmung mit der Schule während des Schulbetriebs. Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich lt. Kostenschätzung auf 360.000 €, inkl. Erdarbeiten zur Turnhalle, Trockenbauarbeiten, zusätzlichen Patchkabeln und Baunebenkosten. Der reine Elektroauftrag beläuft sich auf rd. 250.000 €. Von den aktuell 15 Klassen haben 13 eine digitale Tafel unterschiedlichen Alters. Drei Klassenräume und fünf Fachräume haben einen Beamer.

Der Glasfaseranschluss liegt vor.

 

GS Fürstenau: Die Arbeiten zur digitalen Vernetzung wurden im Zusammenhang mit der Erweiterung der Grundschule Fürstenau erledigt und sind abgeschlossen. Hierfür sind Kosten in Höhe von rd. 95.000 € entstanden. Die letzte Schlussrechnung liegt jedoch noch nicht vor. Für die aktuell 14 Klassen stehen zwei mobile Beamerwagen (Beamer, Notebook, Dokumentenkamera), zwei Beamer, zwei Notebooks, zwei Dokumentenkameras und eine digitale Tafel zur Verfügung.

Ein Glasfaseranschluss liegt noch nicht vor. Solange der Anschluss noch nicht erfolgt ist, ist ein weiterer Einsatz von digitalen Geräten nicht möglich.

 

Benedikt-GS Fürstenau: Die digitale Vernetzung ist parallel zur Krippenerweiterung bei der evgl. Kita St. Georg und dem Anbau des Multifunktionsraumes geplant. Von den fünf Klassenräumen sind drei mit Beamer, Notebook und Dokumentenkamera ausgestattet. Außerdem haben drei Klassenräume digitale Tafeln, die in den Jahren 2014, 2015 und 2018 angeschafft wurden.

Ein Glasfaseranschluss liegt noch nicht vor.

 

GS Schwagstorf: Im Zuge der Erweiterung erfolgt die digitale Vernetzung. Diese sollte bis zu den Sommerferien abgeschlossen sein. Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich auf rd. 85.000 €. Es werden Synergieeffekte durch den Umbau der Schule und die Erneuerung der Elektroinstallation genutzt. Die Verkabelung der neuen Räume und die Planungskosten können über das Förderprogramm Ganztagsausbau abgewickelt werden. Vier von fünf Klassenräumen sind mit Beamer, Notebook, Tablet und Dokumentenkamera ausgestattet.

Ein Glasfaseranschluss liegt noch nicht vor.

 

Maiburg-GS Bippen: Die digitale Vernetzung erfolgte im Jahr 2020. Die Kosten hierfür betrugen rd. 32.000 €. Weiterhin wurden 7 Klassenräume durch eine Spende mit digitalen Tafeln ausgestattet. Für den 8. Klassenraum hat die Samtgemeinde die Kosten übernommen

Ein Glasfaseranschluss liegt noch nicht vor.

 

GS Berge: Die Kostenschätzung für die digitale Vernetzung zzgl. Nebenkosten beläuft sich auf rd. 180.000 €. Für aktuell 6 Klassen stehen 7 Beamer, 8 Tablets und 6 Dokumentenkameras zur Verfügung.

Ein Glasfaseranschluss liegt noch nicht vor.

 

GS Grafeld: Die digitale Vernetzung soll bis Ende 2022 vorgenommen werden. Eine Kostenschätzung liegt noch nicht vor.

Die beiden Klassenräume sind jeweils mit einem Beamer und einer Dokumentenkamera ausgestattet.

Ein Glasfaseranschluss liegt noch nicht vor.

 

Nicht aufgeführt sind die PCs, Tablets usw., die in PC-Räumen vorhanden sind bzw. den Schüler*innen im Unterricht zur Verfügung gestellt werden, die Leihgeräte für die Lehrer*innen und die Leihgeräte für die Schüler*innen.

 

Die notwendigen Maßnahmen und somit die Kosten haben und werden sich nicht auf die laufende Verkabelung für die Digitalisierung beschränkt/beschränken. Bei den Maßnahmen, die noch durchgeführt werden müssen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit noch Erneuerungen an der bestehenden, nicht dem heutigen Standard entsprechenden Elektro-Infrastruktur notwendig werden. Außerdem kommt es aktuell konjunkturbedingt zu erheblichen Preissteigerungen.

 

Teilweise haben sich die Fördervereine in die technische Ausstattung der Schulen eingebracht.

 

Bis Ende 2022 sollen die Grundschulen nach Auskunft des Landkreises Osnabrück mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein.

 

Nach Durchführung der digitalen Vernetzungsarbeiten sollten nach und nach alle Klassen- und Fachräume in den Schulen mit digitalen Anzeige-/Interaktionsgeräte bzw. Arbeitsgeräten ausgestattet werden.

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, zum einen der Einbau von digitalen Tafeln, zum anderen eine Dokumentenkamera-Beamer/TV-Gerät-Notebook-Variante. Während die digitalen Tafeln mit Kosten von rd.  5.000 € je Klasse zu Buche schlagen, ist bei der zweiten Variante mit Kosten von rd. 2.500 € je Klasse zu rechnen. Bei beiden Varianten wird eine Erneuerung voraussichtlich nach frühestens 5 Jahren erforderlich werden, wobei es durchaus möglich sein wird, einzelne Komponenten auszutauschen.

 

Die Schulleitungen haben sich intensiv mit dem Thema Medienkompetenz und Medienbildung und dem Einsatz digitaler Geräte im Unterricht beschäftigt. Diese Überlegungen sind in Medienbildungskonzepte eingeflossen. Um den Erfordernissen des schulischen Alltags und den Vorgaben der Kerncurricula gerecht zu werden, wünschen sich die Schulen perspektivisch digitale Tafeln für ihren Unterricht.

Von der Verwaltung wurde bislang für die Grundschulen die Dokumentenkamera-Beamer/TV-Notebook-Variante und für die weiterführenden Schulen die digitalen Tafeln favorisiert. Diese Auffassung deckt sich jedoch nicht mit den Wünschen der Grundschulen, zumal in einzelnen Grundschulen bereits digitalen Tafeln, finanziert z.B. durch Spenden oder Unterstützung der Fördervereine zum Einsatz kommen.

 

Im Schuljahr 2021/22 haben wir 40 Klassen im Grundschulbereich und 62 Klassen im Bereich weiterführende Schulen. Eine komplette Ersatzbeschaffung, die in den nächsten Jahren sicherlich erforderlich wird, und Neuausstattung würde zu Kosten in Höhe von insgesamt rd. 510.000 € führen. Würden lediglich die weiterführenden Schulen mit digitalen Tafeln und die Grundschulen mit Dokumentenkamera-Beamer/TV-Notebook-Variante ausgestattet werden, würde dies mit Kosten von 410.000 € zu Buche schlagen. Weiterhin ist ein Ersatz der Geräte nach jeweils rd. 5 Jahren zu berücksichtigen. Die erforderlichen Mittel müssen im Haushalt der Samtgemeinde Fürstenau eingeplant werden. Die Erstausstattung der Schulen sollte bis 31.12.2024 abgeschlossen sein.

 

Bei den Fachräumen sollten individuelle Lösungen in Zusammenarbeit den Schulleitungen/verantwortlichen Lehrkräften erarbeitet werden.

 

Im Haushaltsplanentwurf 2022 sind für die IGS Fürstenau aktuell 20.000 € für investive Beschaffungen eingeplant worden. Die Räume des 5. Und 6. Jahrgangs müssten im Jahr 2022 mit digitalen Tafeln ausgestattet werden, was zu Kosten von schätzungsweise rd. 60.000 € führen würde. Diese Mittel müssten zusätzlich bereitgestellt werden.

 

Für die Grundschulen und die OBS Berge sind im Haushaltsplanentwurf für Beschaffungen im investiven Bereich 74.000 € und im Ergebnishaushalt 87.000 € eingeplant. Dieser Betrag müsste für das Haushaltsjahr 2022 auskömmlich sein.

 


K l a u s i n g

W a g e n e r

W ü b b e l

Fachbereich 4

Fachdienst II

Samtgemeindebürgermeister

 

 


Beschlussvorschlag:

 

Die Klassenräume der Grundschulen werden

a)    zunächst mit einer Dokumentenkamera, einem Beamer bzw. TV-Gerät und einem Notebook ausgestattet.

oder (alternativ)

a)    mit digitalen Tafeln ausgestattet, wenn dies dem Medienbildungskonzept der Schule entspricht.

 

Für die Klassenräume der IGS Fürstenau und OBS Berge werden digitalen Tafeln beschafft.

 

Bei den Fachräumen sollten individuelle Lösungen in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen und verantwortlichen Lehrkräften erarbeitet werden.

 

Für die IGS Fürstenau sind zusätzlich 60.000 € im Haushalt für das Jahr 2022 bereitzustellen.

 

Die Erstausstattung soll bis Ende des Haushaltsjahres 2024 für alle Schulen abgeschlossen werden.