Betreff
Fachgymnasiales Angebot an der IGS Fürstenau
Vorlage
FG 40/001/2009
Art
Beschlussvorlage Fürstenau

In der Region Weser-Ems liegt der Anteil der Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren, die eine zum Abitur führende Schulform besuchen, mit 27,6 % deutlich unter dem niedersächsischen Schnitt von 32,5 %. Hierdurch entsteht ein beträchtlicher Standortnachteil für die Gewerbebetriebe in den Nordkreisgemeinden, da anspruchsvollere Ausbildungsplätze nicht ausreichend mit Bewerber/innen aus der Region besetzt werden können. Diese Problematik wird sich in absehbarer Zukunft noch erheblich verschärfen, da sich die Geburtenrate erheblich verringert hat.

 

Im Bereich der BBS Bersenbrück verfügten nach dem Schuljahresende 2007/08 425 Schüler/innen über einen erweiterten Sek. I-Abschluss, der zu einem Besuch der Oberstufe eines Gymnasiums oder eines Fachgymnasiums berechtigt.

Entscheiden sich von diesen Schüler/innen 20 % für den Besuch eines Fachgymnasiums, könnten 3 Klassen mit 85 Schüler/innen gebildet werden.

 

Bisher besuchen Schüler/innen aus dem Einzugsbereich der BBS Bersenbrück die Fachgymnasien in der Stadt Osnabrück bzw. den Landkreisen Vechta und Cloppenburg.

 

In dieser Situation stellt die Einrichtung eines fachgymnasialen Angebots im Nordkreis eine erhebliche Verbesserung sowohl der Bildungschancen für die Schüler/innen als auch eine Vergrößerung des Nachwuchsreservoirs für die Gewerbebetriebe dar.

 

Die Einrichtung eines Fachgymnasiums im Nordkreis könnte in zentraler oder dezentraler Form erfolgen. Bei der zentralen Form würde das Fachgymnasium an die BBS Bersenbrück angegliedert.

Da die zentrale Lösung aus strukturpolitischen Gründen keine flächendeckende Akzeptanz erhält, wird von der Verwaltung die dezentrale Form favorisiert.

Die Fachrichtung „Technik“ könnte an die BBS Bersenbrück, die Fachrichtung „Wirtschaft“ an das Artland-Gymnasium Quakenbrück und die Fachrichtung „Gesundheit und Soziales“ an die IGS Fürstenau angegliedert werden.

 

Der Landkreis Osnabrück hat die Entscheidung über die Einrichtung eines Fachgymnasiums zunächst verschoben. Frühestmöglicher Zeitpunkt für die Implementierung wäre demnach das Schuljahr 2010/11.

 

Die IGS Fürstenau hat sich in ihrer Schulvorstandssitzung vom 26.02.09 einstimmig für die Einrichtung des fachgymnasialen Zweiges „Gesundheit und Soziales“ an der IGS Fürstenau ausgesprochen.

 

Diese Einrichtung kann ohne nennenswerten Aufwand erfolgen. An der IGS Fürstenau sind außerdem Fachkräfte vorhanden, die einen Teil des geforderten Unterrichts abdecken könnten. Zudem verfügt die IGS Fürstenau über Erfahrungen in der Beschulung von Realschülern mit dem Ziel Abitur.

Durch den Standort Fürstenau würden Gebiete erschlossen wie z.B. der Landkreis Emsland oder Steinfurt, die eher nicht zum Einzugsgebiet Bersenbrück / Quakenbrück gehören.

Weiterhin wäre die Anbindung des fachgymnasialen Zweiges an eine bestehende Ganztagsschule weithin einmalig und würde konzeptionell in eine zukunftsorientierte Schullandschaft passen.


 

 

 

 

(Klausing)

(Weymann)

(Selter)

Fachbereich 4

Fachdienst II

Samtgemeindebürgermeister

 

 

 


Beschlussvorschlag:

 

  1. Die Samtgemeinde Fürstenau spricht sich ausdrücklich für die dezentrale Einrichtung eines Fachgymnasiums im Nordkreis aus. Die Fachrichtung „Gesundheit und Soziales“ ist an die IGS Fürstenau anzugliedern.

Dieses wird dem Landkreis Osnabrück schriftlich mitgeteilt.

 

  1. Auch in der Beiratssitzung der BBS Bersenbrück setzt sich die Samtgemeinde Fürstenau mit Nachdruck für die dezentrale Lösung mit Implementierung der Fachrichtung „Gesundheit und Soziales“ an der IGS Fürstenau aus.

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Zurzeit keine.

 

 

 

 

 

(Weymann)

Fachdienst II