Auf Initiative der Gemeinde Bippen wird sich ein Arbeitskreis mit Vertretern der Polizei, Jugendpflege, des Rates und ggf. anderen Institutionen mit dem Problem Jugendkriminalität in Bippen beschäftigen. Ziel soll es sein, zu ergründen, ob von kommunaler Seite Möglichkeiten der Prävention bestehen und wie diesem Problem entgegengewirkt werden kann.
Das Ergebnis wird dann in einer öffentlichen Versammlung (evtl. Ratssitzung, Bürgerversammlung) dargestellt.
Seit
längerer Zeit ist festzustellen, dass von einigen Jugendlichen
Vandalismusschäden verursacht werden.
Dies sind das Zerstören der Schutzhütte am Kreuzberg, Fahrraddiebstähle,
Graffitischmierereien an privaten und öffentlichen Gebäuden, regelmäßige
Verunreinigung öffentlicher Plätze, Zerstören von Lampenanlagen, Anpöbeleien,
bis hin zu ersten Ansätzen von Schutzgelderpressungen.
Diese
kriminellen Handlungen, dieses abweichende Verhalten einzelner Jugendlicher,
führt zur breiten Verunsicherung in der Bevölkerung, Verängstigung und durchaus
auch Wut, insbesondere gegenüber Minderheiten mit Migrationshintergrund. Ältere
Menschen mögen abends nicht mehr über den Dorfplatz um die Kirche gehen;
gleiches gilt auch durchaus für andere Gruppen unserer Gemeinde.
Mit der
Polizei befindet die Gemeinde sich durchaus
im Austausch. Unzählige Anzeigen, teilweise personenbezogen, liegen vor.
Aufgrund mangelnder oder begrenzter Beweislast, kommt es jedoch nicht zu den
staatlichen Sanktionen.
Um die in
diesem Themenkomplex sich bewegenden und handelnden Akteure zusammen zu führen,
Maßnahmen im Sinne einer konzentrierten Aktion ortskernbezogen zu bündeln, wird
vorgeschlagen, einen kleinen Arbeitskreis, bestehend aus Polizei,
Jugendgerichtshilfe des Landkreises Osnabrück, dem Samtgemeindejugendpfleger,
der Schule und jeweils den Fraktionsvorsitzenden zu konstituieren, um gezielt
und gebündelt Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und zur Prävention
abzustimmen. Dieser intern operativ tagende Arbeitskreis sollte sich mit
konkreten Maßnahmen beschäftigen, Absprachen treffen und durchaus
Interventionen vorbereiten. Auch ein Austausch untereinander erscheint mir
durchaus zielführend.
In diesem
Arbeitskreis sollten Maßnahmen wie Videoüberwachung, konkrete Ansprachen der
Eltern, gemeinsam mit Gemeinde, Jugendamt und Polizei, Gegenstand von
Vereinbarungen sein, genau so, wie Überlegungen, mit welchen präventiven
Angeboten wir die noch nicht so weit abgesackten Jugendlichen noch erreichen
können.
Herr Höpker
berichtet über den aktuellen Fahndungserfolg der Polizei; hierbei konnten
mehrere Jugendliche ermittelt werden, die für etwa 50 % der in den letzten
Monaten angezeigten Delikte in Bippen verantwortlich sind. Er betont, dass die
Täter entgegen der allgemeinen Meinung keinen Migrationshintergrund haben. Er
erklärt, dass die Jugendlichen –vermutlich durch Alkohol enthemmt- ihren
Alltagsfrust an Gegenständen abreagiert haben und sich die Taten nicht gegen
einzelne Bippener Bürger richten. Weiter berichtet er, dass die Aufklärung der
Straftaten nicht vor weiteren Taten schützt; es hat sich jedoch als sinnvoll
erwiesen, mit den Tätern und deren Eltern ins Gespräch zu kommen.
Auf Anfrage
erklärt er, dass es im Vergleich zur Nachbargemeinde Berge eine höhere Zahl an
Straftaten in diesem Bereich gab.
Herr Höpker
erklärt abschließend, dass er durchaus an einer Mitarbeit in einem
entsprechenden Arbeitskreis interessiert und bereit dazu ist.
Herr Hagen
erklärt, dass es sehr positiv ist, dass Täter ermittelt werden konnten; es ist
jedoch fraglich, inwieweit diese bestraft werden (können). Es sollten auf jeden
Fall Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden, evtl. auch über einen
Anwalt, der die gemeindlichen Interessen vertritt. Wichtig ist auch, dass die
Eltern die Taten ihrer Kinder richtig wahrnehmen.
Ganz wichtig
ist natürlich auch, dass alle
Sachbeschädigungen angezeigt werden.
Herr
Nyenhuis führt aus, dass die Jugendarbeit in der Gemeinde sehr gut organisiert
ist, v. a. durch die intensive Arbeit in den örtlichen Vereinen. Es gibt aber
immer einige wenige, die in kein Vereinsangebot pp. „reinpassen“. Da im Dorf schon die Gefahr von
Selbstjustiz durch die Bürger bestand, ist eine Information der Öffentlichkeit
über den Fahndungserfolg pp. immens wichtig.
Herr Hagen
legt einen Beschlussvorschlag der SPD-Fraktion vor, dem sich nach Auskunft von
Herrn Nyenhuis auch die CDU-Fraktion anschließen kann.
Der Rat beschließt einstimmig (14 Ja-Stimmen):