Abstimmung: Ja: 19, Nein: 0, Enthaltung: 0

Der Schulausschuss empfiehlt dem Samtgemeindeausschuss einstimmig:

 

  1. Hinsichtlich der Frage des Standortes der Bushaltestelle bei der Haupt- und Realschule bzw. Grundschule Berge wird entsprechend den Empfehlungen der Ingenieurplanung  nach dem derzeitigen Erkenntnisstand dem Vorschlag 4 gefolgt.

 

  1. Eine Detailplanung ist zu erstellen.

 

  1. Bei der Niedersächsischen Landesnahverkehrsgesellschaft ist ein Förderantrag nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zu stellen. Dabei ist die Möglichkeit eines vorzeitigen Baubeginns zu berücksichtigen.

Herr Ramm, Ingenieurplanung GbR, stellt ein Konzept zur „Verkehrlichen Beurteilung der Situation an der HRS Berge“ vor. Primäres Ziel seiner Planung ist die Sicherheit für die Schüler/innen zu erhöhen. Hierzu wurden von Herrn Ramm verschiedene Vorschläge untersucht.

 

Vorschlag 1:

 

Dieser Vorschlag sieht eine Verlegung der Bushaltestelle in nördlicher Richtung in den Mündungsbereich der Straßen Schulstraße/Mühlenweg vor.

Bereits jetzt umrunden alle Busse die Baumgruppe vor dem Haus Mühlenweg 1. Würde hier in der Ausfahrt eine Möglichkeit zum Ein- und Aussteigen und ein Wartebereich geschaffen, könnten die Schüler die Bushaltestelle sicher über die Schulstraße erreichen, ohne die Antener Straße überhaupt nutzen zu müssen.

 

Vorteile:

-       Der Durchgangsverkehr in der Antener Straße wird nicht mehr durch haltende Busse behindert.

-       Das Ein- u. Aussteigen der Schüler findet mit deutlichem Abstand zur Straße statt.

-       Die Situation am Fußgängerüberweg vor dem Grundschulhof wird deutlich übersichtlicher.

-       Eltern, die ihre Kinder bringen oder abholen, können die Parkbucht der „alten“ Bushaltestelle nutzen. Die Straßen „Am Sonnenberg“ und „Schulstraße“ würden von diesem Zubringerverkehr entlastet.

Nachteile:

-       Es werden Teile der Grundstücke 503/188, 189/6 und 189/8 benötigt, die sich in Privatbesitz befinden.

-       Es ist mit Einwendungen seitens des anliegenden Kindergartens zu rechnen.

-       Die Haltestelle grenzt nicht an das Schulgelände. Möglicherweise gibt es Probleme mit der Aufsichtsverpflichtung der Lehrkräfte.

-       Der Warteraum für die Busse fällt knapp aus, eine Aufstellung nebeneinander schafft vermutlich neue Sicherheitsprobleme.

Bewertung:

-       Der Vorschlag geht in Richtung einer Trennung der Verkehrsarten, allerdings nur bezüglich des auf die Schulen bezogenen Verkehrs. Im Bereich des Kindergartens erfolgt dann allerdings wieder eine Vermischung zwischen Busverkehr, Schülern von/zu Bussen und den Eltern-Pkw des Kindergartens. Hier sind jedoch Möglichkeiten der Optimierung durch eine entsprechende Verkehrsbeschilderung gegeben.

-       Die Aufstellung der Busse nebeneinander ist nicht optimal. Allerdings ist dies kein Ausschlusskriterium. Hier wäre im Rahmen der Feinplanung eine sicherheitstechnische Optimierung vorzunehmen. Extrem nachteilig ist jedoch die Tatsache, dass aufgrund der Kurvenlage keine parallele  Aufstellung an Bussteigen erreichbar sein wird.

-       Der bauliche Aufwand dürfte bei geschätzten Baukosten von rd. 100.000 € moderat sein. Große Unbekannte wären jedoch die Grunderwerbskosten.

 

Vorschlag 2:

 

Dieser Vorschlag sieht vor, die Mauer des Schulhofes in Richtung Schule zu versetzen, um mehr Raum im Wartebereich zu schaffen.

 

Vorteile:

-       Die problematische Wartesituation auf dem Schulhof der Grundschule vor dem Durchgang zur Antener Straße wird entschärft. Die Schüler können sich auf dem Bürgersteig verteilen und auf der Mauer sitzend warten.

-       Der Durchgang vom Grundschulhof zur Antener Straße kann wieder von Schülern und Eltern der Grundschule genutzt werden.

 

Nachteile:

-       Der Schulhof der Grundschule wird deutlich verkleinert.

-       Ein Großteil der Bäume an der Straßenseite des Schulhofs müsste gefällt werden.

-       Der Abholverkehr der Eltern und die Anfahrt der Busse werden nicht entzerrt. Die wartenden Schüler befinden sich im Verkehrsbereich.

-       Die Platzverhältnisse bleiben beengt, die Aufsichtsführung wird eher schwieriger. Der Wartebereich ist in unmittelbarer Straßennähe.

 

Bewertung:

-       Der Vorschlag löst tatsächlich allenfalls das Problem des zu kleinen Wartebereichs. Um die oben aufgeführten Nachteile zu vermeiden, müsste ein relativ großzügiger Ausbau erfolgen, der wiederum massiv in den Schulhof eingreift. Das Problem der unzureichenden Länge der Busbucht kann damit ohnehin nicht gelöst werden.

-       Insgesamt dürfte bei diesem Vorschlag kein ausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis vorliegen.

-       Dieser Vorschlag stellt jedoch einen Ansatz für eine „Notlösung“ dar, falls keine andere Lösung umsetzbar sein sollte.

 

 

Vorschlag 3:

 

Dieser Vorschlag sieht eine Verlegung der Bushaltestelle in die Straße „Am Sonnenberg“ in den Bereich neben die Turnhalle vor. Die ankommenden Busse fahren die Straße bis zum Ende durch, wenden auf einem dort anzulegenden Wendeplatz und halten dann direkt neben der Turnhalle. Dort stände Platz für zwei Solo- und einen Gliederbus zur Verfügung. Neben dem bereits angesprochenen Wendehammer, der auf Gemeindegrund angelegt werden kann, wären verschiedene Maßnahmen erforderlich.

 

Vorteile:

-       Der Durchgangsverkehr in der „Antener Straße“ wird nicht mehr durch haltende Busse behindert.

-       Das Ein- und Aussteigen der Schüler findet mit deutlichem Abstand zur Straße statt.

-       Die Situation am Fußgängerüberweg vor dem Grundschulhof wird entschärft.

-       Eltern, die ihre Kinder bringen oder abholen, können die Parkbucht der „alten“ Bushaltestelle nutzen. Die Straßen „Am Sonnenberg“ und „Schulstraße“ werden von diesem Zubringerverkehr entlastet.

-       Die Haltestelle grenzt direkt an die Schulgrundstücke.

-       Insgesamt wird die Verkehrssituation in der Straße „Am Sonnenberg“ deutlich ruhiger. Zwar verkehren dort nach der 6. Stunde ca. 5 Busse, dafür entfallen jedoch die zahlreichen Privat-PKW der abholenden Eltern.

 

Nachteile:

-       Die Zu- und Abfahrt der Rad fahrenden Schüler/innen wird erschwert.

 

Bewertung:

-       Dieser Vorschlag ist funktional dem Vorschlag 1 auf dem ersten Blick sehr ähnlich. Entscheidender Nachteil ist jedoch die Führung der Busse über die sehr enge Straße „Am Sonnenberg“, was zu neuen Konflikten führt.

-       Hinsichtlich der Sicherheit für die Schüler ist der Vorschlag deutlich besser als der Vorschlag 1.

-       Die Baukosten werden auf rd. 150.000 € geschätzt. Grunderwerbskosten fallen nicht an.

 

 

Vorschlag 4:

 

Südlich der Schulgebäude befindet sich eine Straßenschleife (auch „Am Sonnenberg“). Es hat in der Vergangenheit wiederholt Überlegungen gegeben, die Bushaltestelle hierher zu verlegen.

 

Vorteile:

-       Der Durchgangsverkehr in der „Antener Straße“ wird nicht mehr durch haltende Busse behindert.

-       Das Ein- und Aussteigen der Schüler findet mit deutlichem Abstand zur Straße statt.

-       Die Situation am Fußgängerüberweg vor dem Grundschulhof wird entschärft.

-       Die Haltestelle grenzt direkt an die Schulgrundstücke.

 

Nachteile:

-       In der Vergangenheit haben Anwohner (Massagepraxis Vörding) stets heftigen Widerspruch gegen diese Lösung eingelegt.

-       Es entfallen zahlreiche Parkplätze.

 

Bewertung:

-       Der Vorschlag ist hinsichtlich der Trennung der Verkehrsarten der konsequenteste. Der Busverkehr wird vollständig von den anderen schulbezogenen Verkehren getrennt. Der Wartebereich könnte an der Nordseite angelegt werden, die dortigen Stellplätze würden entfallen. Die restlichen Stellplätze in der Mitte und an der Südseite könnten erhalten bleiben. Im Zusammenhang mit der ohnehin erforderlichen Ausweitung des Platzes können sogar noch zusätzliche Stellplätze geschaffen werden. Die heutige Platzfläche von rd. 65 m x 25 m ist jedoch nicht ausreichend.

-       Nachteilig ist jedoch die sehr enge Straßenraumsituation zwischen der „Hauptstraße“ und dem Parkplatz. Hier fehlen Seitenräume für Fußgänger.

-       Der Vorschlag ist hinsichtlich der Haltestellensituation (Sicherheit für die Schüler) deutlich besser als der Vorschlag 1. Nachteilig ist lediglich der enge Straßenabschnitt bis zur „Hauptstraße“.

-       Die Baukosten werden auf rd. 110.000 € geschätzt.

 

 

Vorschlag 5:

 

Dieser Vorschlag sieht eine Vergrößerung des Wartebereiches an der Bushaltestelle an der „Antener Straße“ zu Lasten der Parkbucht vor. Der Haltebereich der Busse wird auf die Fahrbahn verlegt, auf der gegenüberliegenden Seite wird ein absolutes Halteverbot eingerichtet. Der Wartebereich der Schüler der HRS Berge wird auf den hinteren Bereich des Bürgersteiges an der „Antener Straße“ verlegt. Der Bürgersteig an der Haltestelle wird durch Metallbügel in einen Wartebereich und einen Umsteigebereich unterteilt.

 

Bewertung:

-       Dieser Vorschlag löst allenfalls ansatzweise das Problem des Wartebereichs. Die Verkehrsbelastung der „Antener Straße“ ist vermutlich zu hoch, um es tatsächlich zu erlauben, hier über mehrere Minuten einen Fahrstreifen zu blockieren. Die Sichtbeziehung zum Fußgängerüberweg wird gegenüber heute sogar noch verschlechtert. Fußgänger- und Radfahrerlängsverkehr ist in diesem Fall auf der Haltestellenseite praktisch unmöglich.

-       Der Vorschlag 5 ist daher wie Vorschlag 2 negativ zu beurteilen.