Der Haushaltsplanentwurf 2023 wird zur weiteren Beratung an den Verwaltungsausschuss verwiesen.
Stadtdirektor Wübbel erläutert die zwischenzeitlich vorgenommenen Änderungen zum Haushaltsplanentwurf 2023. Danach vermindert sich im Ergebnishaushalt der bisherige Überschuss € um 95.100 €, so dass sich nunmehr ein Fehlbedarf von -18.800 € ergibt. Ursächlich hierfür ist insbesondere die eingeplante Erhöhung der Kreisumlage um 1 %-Punkt. Die Änderungen bei den Investitionen wurden aufgrund der Empfehlungen aus den Fachausschüssen vorgenommen.
Beigeordneter Selker führt aus, dass die eingeplanten Haushaltsmittel in Höhe von 200.000 € für den Erwerb von ökologischen Werteinheiten aus seiner Sicht in nächster Zeit nicht in vollem Umfang benötigt werden, so dass hier 100.000 € eingespart werden könnten. Außerdem wurden für die Ladesäulen beim Pferdemarkt 50.000 € veranschlagt, obwohl diese bereits aufgestellt wurden. Von der Verwaltung wird Prüfung zugesagt.
Weiterhin
erkundigt sich Beigeordneter Selker, warum die Straßenbaumaßnahme Ettenfelder
Straße erneut um ein Jahr von 2023/2024 nach 2024/2025 verschoben wurde und für
den Straßenbau Am Pottebruch keine Haushaltsreste vorgesehen sind.
Stadtdirektor
Wübbel teilt dazu mit, dass aufgrund der vielen Vorhaben und der derzeitigen
Personalsituation eine Verschiebung der Straßenbaumaßnahme Ettenfelder Straße
erforderlich war. Die Haushaltsmittel für den Straßenbau Am Pottebruch wurden
bisher nicht benötigt und daher für andere Maßnahmen verwandt.
Anmerkung:
Für
Investitionsvorhaben, die zwei Jahre nach der ursprünglichen Veranschlagung im
Haushaltsplan nicht begonnen wurden, verfällt die Zahlungsermächtigung (§ 20
KomHKVO). Haushaltsmittel für den Straßenbau Am Pottebruch wurden 2020 in Höhe
von 450.000 € bereitgestellt. Da die Maßnahme bisher nicht begonnen wurde, sind
die Mittel insbesondere für folgende Maßnahmen verwandt worden:
- 93.404,52 € für die Pflasterung der Wege im
Bürgerpark
- 81.159,80 € für die Sanierung der 1912-Schule
- 261.412,59 €
für die Oberflächenentwässer. Ortslage Schwagstorf
Hinsichtlich des
Zuschusses in Höhe von 30.000 € für die Schnellbuslinie
Fürstenau-Ankum-Bersenbrück bittet Beigeordneter Selker um Vorlage der
Vereinbarung mit dem Landkreis Osnabrück und des entsprechenden Beschlusses.
Außerdem um Vorlage einer Aufstellung über die gebildeten Rückstellungen. Die
Verwaltung sagt zu, die Unterlagen kurzfristig zur Verfügung zu stellen.
Beigeordneter
Selker weist noch darauf hin, dass die Uhr beim Hohen Tor erneut falsch läuft.
Außerdem sind das Innenleben und die Decken sehr marode, so dass hier bald
saniert werden muss.
Stadtdirektor
Wübbel teilt dazu mit, dass der Auftrag für die Reparatur der Uhr inzwischen
erteilt wurde.
Stellv.
Bürgermeisterin Knocke schlägt vor, für die Sanierung das Geld aus der
Osnabrücker Landschaft zu verwenden, welches im Herbst eingehen wird. Von den
Ausschussmitgliedern wird dies befürwortet.
Beigeordneter
Selker erklärt, dass er davon ausgegangen ist, dass die Anträge zum Haushalt in
der heutigen Sitzung und nicht erst im Verwaltungsausschuss am 07.03.2023 behandelt
werden. Er spricht sich dafür aus, die Anträge bereits heute einzubringen.
Da von den
Ausschussmitgliedern keine Bedenken erhoben werden stellt
Beigeordneter Selker die Anträge der CDU Fraktion vor und begründet diese
ausführlich.
Anträge der CDU Fraktion
1. Pflasterung
weiterer Wege im Schlosspark in diesem und in den folgenden Jahren. Dazu sind
bis zur vollständigen Erstellung der Pflasterwege in jedem Jahr 100.000 € in
den Haushalt einzuplanen und die Herstellung durchführen zu lassen.
2. Aufnahme
von Planungskosten in Höhe von 50.000 € in den Haushalt zur Errichtung eines
Wohnmobilstellplatzes mit öffentlichen sanitären Einrichtungen auf der an den
Schlossteich grenzenden Fläche – hinter dem Gebäude der Burgstraße 12.
3. Einplanung
von 10.000 € in den Haushalt für die Erarbeitung einer Studie zur Erhebung des
Fachkräftepotenzials in der Stadt Fürstenau.
Stellv. Bürgermeisterin Knocke erklärt, dass
über die Anträge der CDU Fraktion erst noch in der Gruppe SPD/Bündnis 90/Die
Grünen/FDP beraten werden muss und sie daher heute dazu keine Stellungnahme
abgeben wird.
Anschließend
werden die Anträge der Gruppe SPD/Bündnis 90/Die Grünen/FDP mit ausführlicher
Begründung von Ratsherrn Albers und der stellv. Bürgermeisterin Knocke
vorgestellt.
Anträge der Gruppe SPD/Bündnis 90/Die Grünen/FDP
1. Auftrag an
die Verwaltung, die Grenzüberschreitungen der Ackerrandstreifen und Wegraine zu
ermitteln. Eine Kosten/Nutzen Analyse sollte durchgeführt werden. Ein Konzept
zur Einbindung der ortsansässigen Landwirte sollte erstellt werden, um die
Akzeptanz bei Rückforderungen zu schaffen.
2. Auftrag an
die Verwaltung, ein Förderprogramm für sogenannte Balkonkraftwerke auf Basis
von Photovoltaikanlagen zu erstellen. Als Vorlage könnte die vor kurzem
beschlossene Förderung der Stadt Bramsche dienen, die auf die Verhältnisse der
Stadt Fürstenau angepasst werden könnte.
3. Ergänzung der Hundesteuersatzung der Stadt
Fürstenau vom 12.10.2021 um: Hunde, die
vom Halter aus einem Tierheim oder Tierasyl innerhalb der Bundesrepublik
Deutschland angeschafft und von dort in seinem Haushalt aufgenommen werden,
können auf Antrag für ein Jahr von der Hundesteuer befreit werden. Eine
Bescheinigung des abzugebenden Tierheims ist vorzulegen. Steuerermäßigungen und
-befreiungen müssen beantragt werden.
4. Einplanung
einer ausreichend hohen Summe in den Haushalt 2023 zur Errichtung einer
eingezäunten „Hundewiese“ in der Stadt Fürstenau, vorzugsweise im Bürgerpark.
5. Auftrag an
die Verwaltung zu prüfen, ob eine Reduzierung oder komplette Abschaffung der
Straßenausbaubeiträge möglich ist.
Zu diesen
Anträgen teilt Beigeordneter Selker für die CDU-Fraktion mit, dass einer
Kosten/Nutzen Analyse für die Ackerrandstreifen zugestimmt wird. Hinsichtlich
der Balkonkraftwerke verweist er auf die Förderprogramme des Landes
Niedersachsen. Zur Ergänzung der Hundesteuersatzung teilt er mit, dass eine
Befreiung von der Hundesteuer für ein Jahr bei einem Betrag von 54 € seines
Erachtens kein Anreiz ist. Die Errichtung einer eingezäunten Hundewiese ist nicht
primär Aufgabe der Gemeinde, da diese dann auch für die Unterhaltung zuständig
wäre. Zu den Straßenausbaubeiträgen weist er darauf hin, dass die CDU-Fraktion
bereits im vergangenen Jahr den Antrag gestellt hat diese abzuschaffen.
Nach eingehender Aussprache
empfiehlt der Haushaltsausschuss einstimmig (6 Ja-Stimmen):