Sitzung: 05.10.2021 Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Digitales
Beschluss: geändert beschlossen
Abstimmung: Ja: 0, Nein: 0, Enthaltung: 0, Befangen: 0
Vorlage: FB 6/010/2021/1
- Die
Große Straße soll temporär gesperrt werden.
9
Ja-Stimmen, 2
Enthaltungen, 0 Nein-Stimmen (einstimmig beschlossen)
- Die
temporäre Sperrung soll voraussichtlich von Ostern bis Oktober sowie an
den Adventswochenenden Samstag von 14:00 bis Sonntag 01:00 Uhr und Sonntag
von 14:00 bis 21:00 Uhr erfolgen.
6
Ja-Stimmen, 2
Enthaltungen, 3 Nein-Stimmen (mehrheitlich beschlossen)
- Gesperrt
werden soll nur die Große Straße.
9
Ja-Stimmen, 2x
Enthaltungen, 2 Nein-Stimmen (mehrheitlich beschlossen)
- Die
Sperrung der Großen Straße soll durch eine Automatisierungslösung
sichergestellt werden.
9
Ja-Stimmen, 1
Enthaltung, 0 Nein-Stimmen (einstimmig beschlossen)
- Die
Verwaltung wird beauftragt die zu klärenden Punkte bis zu der nächsten
Ratssitzung zu klären.
10 Ja-Stimmen, 0 Enthaltung, 0 Nein-Stimmen
(einstimmig beschlossen)
Ausschussvorsitzender Herr Gohmann erläutert
eingangs den Hintergrund der Beratung.
Bei der Art der Sperrung erklärt Herr
Trütken, dass hier die Möglichkeit über Sperrgitter oder Absenkpoller besteht.
Bezüglich der Absenkpoller hat die Verwaltung Erfahrungsberichte anderer
Kommunen, insbesondere der Stadt Lingen (Ems) eingeholt. Herr Stadtbaurat
Lothar Schreinemacher der Stadt Lingen (Ems) ist mit dem Service und der
Störanfälligkeit der in Lingen eingebauten Absenkpoller sehr gut zufrieden. Er
verwies jedoch auf die Wichtigkeit eine Signalanlage ergänzend zu installieren.
Durch diese Signalanlage erhöhen sich die Kosten für die Anschaffung und
Wartung entsprechend. Dahingehend ist das manuelle Öffnen und Sperren mit einem
Gitter kostengünstiger, einfacher und unproblematischer. Ausschussvorsitzender
Gohmann fragt nach einem belastbaren Kostenvergleich der einzelnen Varianten
und erkundigt sich, ob der Sicherungsdienst ebenfalls förderfähig wäre. Hierauf
erklärt Stadtdirektor Trütken, dass zwar die Anschaffungskosten förderfähig
sind, jedoch nicht die laufenden Kosten. Anschließend bittet
Ausschussvorsitzender Gohmann um eine belastbare Aussage über die Notwendigkeit
einer Signalanlage. Stadtdirektor Trütken verweist auf das Gespräch mit Herrn Schreinemacher,
welcher die Signalanlage zur Absicherung vor möglichen Schadensersatzpflichten
mit Nachdruck empfiehlt. Herr Fritze gibt zu bedenken, dass bei einer
temporären Sperrung an 12 Wochenenden insgesamt 48 Bewegungen der Sperranlage
im Jahr erfolgen und sich Versenkpoller in diesem Zuge nicht rechnen. Zudem
können auch Zaunelemente automatisch geöffnet werden.
Der Ausschussvorsitzende Herr Gohmann
schlägt vor, den Beschluss aufzuteilen. So soll zunächst grundsätzlich über die
Sperrung entschieden werden, dann über den zeitlichen Aspekt, daraufhin über
den räumlichen Aspekt und abschließend über die Art der Sperrung.
Ratsherr Frantzen erklärt sich intensiv mit
den Versenkpoller beschäftigt zu haben. Unter anderem hat er bei einem
Hersteller nachgefragt. Dieser bestätigte, dass eine Signalanlage in diesem
Fall verpflichtend sei. Jedoch erscheinen die angegebenen Kosten vergleichsweise
hoch.
Beigeordneter Wübbel sieht keine
Erforderlichkeit bereits über den Umfang der Sperrung zu entscheiden. Jedoch
muss über die Art der Sperrung entschieden werden. Dem entgegnet
Ausschussvorsitzender Herr Gohmann, dass auch der Umfang der Sperrung bereits
wichtig für die Ausschreibung ist.
Herr Fritze zeigt sich besorgt, ob die
Innenstadt dauerhaft gesperrt wird, wenn die Versenkpoller erst vorhanden sind.
Herr Gohmann bekräftigt, dass keine durchgängige dauerhafte Fußgängerzone
angedacht ist. Allerdings sei der Wunsch die Innenstadt temporär zu sperren zu
vernehmen und es muss über den zeitlichen Aspekt nachgedacht werden.
Herr Wübbel sieht einen Spielraum für Sperrungen
von: mindestens bei Veranstaltungen bis maximal wie im Versuch 2021. Für mehr
sei keine Akzeptanz vorhanden. Ergänzend möchte Ratsherr Höveler, dass die
Adventwochenenden mit einbezogen werden. Er erwarte, dass der
Wirtschaftsförderer Herr Schockemöhle hier Ideen zur attraktiven Nutzung
ausarbeite.
Für die CDU/FDP-Gruppe bekräftigt der
Gruppensprecher Herr Selker, dass es keine Bestrebungen gibt die Große Straße
dauerhaft zu sperren. Eine Sperrung sollte auch nur außerhalb der
Öffnungszeiten des Einzelhandels an den Wochenenden von Ostern bis Oktober
sowie bei Veranstaltungen erfolgen. Die Sperrung sollte sich dabei auf die
Große Straße begrenzen und mittels Versenkpoller erfolgen. Er vermutet ebenfalls,
dass die Kosten geringer als veranschlagt ausfallen werden. Jedoch kann er
nicht einschätzen, ob eine Signalanlage aufgrund der Einbahnstraßensituation
notwendig ist. Zeitlich sieht er die Sperrung am Samstag von 14:00 Uhr bis
Sonntag 01:00 Uhr und am Sonntag von 14:00 Uhr bis 21:00 Uhr. Er stellt den
Änderungsantrag zur Abstimmung.
Ausschussvorsitzender Herr Gohmann merkt an,
dass es sich entsprechend seiner Recherchen bei der Signalanlage um die Lösung
einer Haftungsfrage handelt und die Notwendigkeit nach aktueller Rechtsprechung
seiner Meinung nach nicht gegeben ist.
Herr Fritze erklärt, dass eine
Automatisierung auch bei einer Gitterlösung möglich sei und deswegen keine
Versenkpoller installiert werden müssen. Im Störfall bleiben Versenkpoller oben
und sperren bis zur Problembehebung. Gitter hingegen können im Störfall manuell
geöffnet werden. Ratsherr Frantzen erklärt sein Kontakt sei einverstanden
kurzfristig sowie unverbindlich die Situation fachmännisch zu analysieren.
Beigeordneter Wübbel bittet über die
Absperrzeiten gesondert zu diskutieren und nur über die Versenkpoller abstimmen
zu lassen. Mit diesem Vorschlag ist Beigeordneter Selker einverstanden.
Herr Wagemester bittet die Anwesenden auch
die wirtschaftliche Betrachtung bei der Entscheidung zu berücksichtigen. So sei
der Umsatz durch die Sperrung bei den betroffenen Betrieben nicht gestiegen und
die Werbegemeinschaft sieht eine Sperrung kritisch. Eine Sperrung ist keine
Erleichterung für die Wirtschaft und es würde zunächst eine Sonntagssperrung
ausreichen. Zusätzlich vermutet er, dass die Versenkpoller im Vergleich teurer
werden als andere Sperrmöglichkeiten.
Herr Stadtdirektor Trütken bittet Herrn
Selker um Präzisierung des geänderten Beschlussvorschlags. Herr Selker verweist
darauf, dass die Sperrung ausschließlich außerhalb der Geschäftszeiten erfolgen
soll und Zahlen von vor der Pandemie mit nach der Pandemie nun mit der Sperrung
begründet werden. Dies lässt aber keinen Vergleich zu. Zudem sei es die Aufgabe
der Verwaltung die Erforderlichkeit einer Signalanlage zu prüfen und auf diese
zu verzichten, sollte sie nicht zwingend erforderlich sein.
Ratsherr Höveler bekräftigt, dass es das
Bestreben des Gremiums sei die Große Straße in der Hoffnung aufzuwerten, dass
sich der Publikumsverkehr erhöht. Privatpersonen könnten dabei die
Verantwortung für die ordnungsgemäße Sperrung nicht tragen. Er erachtet
Versenkpoller als sinnvolle Lösungsvariante. Ob eine Signalanlage erforderlich
ist oder Schilder bereits reichen ist rechtlich zu bewerten.
Herr Fritze sieht bei einer temporären
Sperrung keine Notwendigkeit von Versenkpollern und wundert sich, dass die Signalanlage
trotz der Aussage erfahrener Experten in Frage gestellt wird.
Ausschussvorsitzender Herr Gohmann erläutert die Notwendigkeit einer
Ampelanlage geprüft zu haben aber keine rechtssichere Auskunft darlegen zu
können. Nichtdestotrotz hätte die Verwaltung eine rechtssichere Auskunft
einholen können.
Herr Wagemester hält eine Sperrung für
wirtschaftsschädigend und verweist auf die bereits sehr hohe Belastung für die betroffenen
Händler durch die Pandemie 2020/2021 und die Bauphase 2022. Beigeordneter
Wübbel merkt an, dass es kein einheitliches Meinungsbild über die Versenkpoller
gibt und ausschließlich die temporäre Sperrung und nicht eine dauerhafte
Sperrung Thema der Diskussion sei. Er schlägt deswegen vor den Beschluss
aufzuteilen.
Gruppensprecher Herr Selker erklärt die
Vorgehensweise von Herrn Wübbel mitzutragen. Es soll eine temporäre Sperrung
außerhalb der Geschäftszeiten erfolgen. Schließlich sei die
Attraktivitätssteigerung ein großes Anliegen und die Vorteile einer
automatisierten Sperrung erkennbar.
Ratsherr Achteresch bittet um eine
Auflistung der realistischen Kosten und Prüfung der Notwendigkeit einer Signalanlage
durch die Verwaltung. Hierauf erwidert Stadtdirektor Herr Trütken, dass die
Kosten für die Versenkpoller bereits von IPW ermittelt wurden und vorliegen.
Hinzugewählter Herr Fritze hält eine
automatisierte Sperrung grundsätzlich für sinnvoll. Zunächst sollten die Kosten
für die jeweiligen Varianten mit den Alternativen manuell oder automatisiert
ermittelt werden.
Gruppensprecher Herr Wübbel bittet nun um
eine Aufteilung des Beschlussvorschlags. Vermutlich sei eine Einigung über eine
grundsätzliche Automatisierung zu erreichen. Ratsherr Vorderstraße vermutet,
dass alle für eine Sperrung seien und Einbußen für die ansässigen Händler nicht
einsehbar sind, da die Sperrung außerhalb der Geschäftszeiten erfolgen wird.
Ausschussvorsitzender Herr Gohmann schlägt
die Aufteilung der Abstimmung in Einzelentscheidungen vor. Herr Wübbel bittet,
um diese Aufteilung und ergänzt die Anpassung der Beschlüsse, um die Empfehlung
der Sperrung der Großen Straße. Die genaue Ausgestaltung soll die Verwaltung
vorschlagen.
Ausschussvorsitzender Herr Gohmann lässt über
folgende Beschlüsse abstimmen.
Im Anschluss an die gefassten Beschlüsse,
möchte Ausschussvorsitzender Herr Gohmann über eine Sperrung an den
Adventswochenenden 2021 diskutieren lassen. Beigeordneter Wübbel erwidert dies
sei ein neuer Tagesordnungspunkt und für diese Sitzung nicht vorgesehen. Somit
sei keine Beschlussfassung möglich und erübrigt sich eine Diskussion.