Sitzung: 30.06.2020 Ausschuss für Planen + Bauen / Umwelt + Wege
Beschluss: Kenntnis genommen
Vorlage: BER/018/2020
Die Mitglieder des Ausschusses für Planen + Bauen /
Umwelt + Wege nehmen die Ausführungen und Erläuterungen zur Kenntnis und
verweisen zur weiteren Beratung an den Rat.
Der Vorsitzende Gappel übergibt zur
Sachverhaltserläuterung das Wort an Bürgermeister Brandt.
In der Sitzung des Rates vom 29.03.2017 sind die Unterlagen zum
Kompensationsflächenpool der Gemeinde Berge - Wegerandstreifenprojekt /
Ökowerteinheitenpool (Teil 1), sowie die genaue Auflistung des Pflege- und
Entwicklungsplanes vorgestellt und beschlossen worden. Die Werteinheiten sollen
zur Kompensation der Bebauungspläne Nr. 18 „Gewerbepark Friedrich-Segler-Straße“
und Nr. 19 „Osterweiterung Höfener Esch“ in Berge verwendet werden, so
Bürgermeister Brandt.
Insgesamt werden folgende Werteinheiten
benötigt:
Bebauungsplan Nr. 18 „Gewerbepark
Friedrich-Segler-Straße“: 15.210
WE
Bebauungsplan Nr. 19 „Osterweiterung Höfener
Esch Straße“: 9.214 WE
Summe: 24.424 WE
Es handelt sich bei dem
Kompensationsflächenpool nicht um die Anlegung von Blühstreifen, die
beispielsweise einmalig oder mehrjährig angelegt werden, sondern um dauerhafte
Maßnahmen, die durch die Aufstellung eines Bebauungsplanes umgesetzt werden
müssen. Der Landkreis Osnabrück hat das Modellprojekt zur Nutzung der
Wegerandstreifen ins Leben gerufen. Die Anerkennung und Umsetzung erfolgte
beispielsweise bereits bei der Stadt Bramsche. Bevor es zur Beschlussfassung
zum Kompensationsflächenpool kam, sind die Flächenbereiche untersucht und im
Rahmen der Bauleitplanung mit beschlossen worden, so Bürgermeister Brandt.
Nachdem nunmehr der Straßenverlauf, die
Ausweisung des Gewerbegebietes, die Grundstücksangelegenheiten (Tausch und
Verkauf) sowie die Abnahme der Linksabbiegespur an der L 102 „Bippener Straße“
abgeschlossen sind, sollte bereits zu Beginn des Jahres eine Grenzanzeige durch
einen Mitarbeiter der Samtgemeinde Fürstenau vorgenommen werden. Die dafür
erforderlichen georeferenzierten Daten sind von Herrn Zapp (Forsthof Artland) an
die Samtgemeinde Fürstenau übermittelt worden, so dass eine entsprechende Darstellung
im Geoinformationssystem erfolgen konnte. Aufgrund der Corona Pandemie und den
damit einhergehenden Einschränkungen ist die Thematik, nicht wie angedacht zum
Frühjahrsbeginn umgesetzt, sondern zunächst verschoben worden. Nach den Anfang
Mai terminierten Sitzungen wurde mit Herrn Tegethoff (Samtgemeinde Fürstenau)
ein Termin zur Grenzanzeige vereinbart. Zusammen mit einem Mitarbeiter des
Bauhofes sind die entsprechenden Grenzpunkte in den Gemeindeteilen Anten
(Butenesch) und Dalvers (Bereich Asterfeld) mit Pflöcken kenntlich gemacht
worden.
Wie bei der vor der Sitzung des Ausschusses
für Planen + Bauen / Umwelt + Wege vorgenommenen Bereisung war nunmehr für alle
Teilnehmerinnen und Teilnehmer sichtbar, dass die bereits im Geoinformationssystem
dargestellten Abweichungen auch in der Örtlichkeit deutlich erkennbar sind. Die
derzeitigen Markierungen sind allerdings nicht abschließend, sondern werden
nach der jeweiligen Abernte der Ackerflächen neu gekennzeichnet und zwar wie
vorgegeben, mit entsprechenden Eichenpfosten. Dies soll in regelmäßigen
Abständen (ca. 20-25 m) erfolgen, damit der genaue Bereichsverlauf sichtbar
und dauerhaft erhalten bleibt.
Die weitere Umsetzung sieht vor, dass bei
den einzelnen Bereichen unterteilt werden muss, welche Einsaaten bzw.
Anpflanzungen erforderlich sind. Die Vorarbeiten (Durchfräsen und Herstellung
des Profiles etc.) sollen durch den Bauhof vorgenommen und soweit wie möglich umgesetzt
werden.
Sobald die ersten Maßnahmen in Eigenleistung durchgeführt wurden, ist ein
entsprechendes Monitoring notwendig. Dieses kann auf Stundenbasisabrechnung
vorgenommen werden, damit eine fachliche Beurteilung erfolgen kann. Dies ist
auch notwendig, um gegenüber dem Landkreis Osnabrück die entsprechenden
Nachweise zu erbringen.
Die Grenzanzeigen sowie die Umsetzung der Maßnahmen erfolgen ohne
jeglichen Vorwurf oder Vorurteilen gegenüber den jetzigen Bewirtschaftern. Es hat
sich historisch entwickelt, allerdings muss man festhalten, dass die Gemeinde
Berge durch dieses Projekt keine Ackerflächen kaufen muss und hier nicht als
weiterer „Konkurrent“ bei Flächenkäufen auftritt, so Bürgermeister Brandt.