Beschluss: einstimmig

Abstimmung: Ja: 13

Der Rat beschliesst einstimmig (13 Ja-Stimmen):

 

Dem Vertrag zum ILEK-Gehölzmanagement für einen Zeitraum von 5 Jahren wird zugestimmt. Die Festlegung der Wegeseitenräume erfolgt durch den Landschafts-, Umwelt- und Wegeausschuss.


Das Regionalmanagement des ILEK hat sich im Zusammenarbeit mit dem Landkreis Osnabrück des Themas des sog. Gehölzmanagements angenommen. Vorbild hierfür waren Erfahrungen aus Kommunen in Nordrhein-Westfalen, die die Pflege und Unterhaltung ihrer Gehölze, insbesondere des Gehölzes an Wegeseitenräumen auf Dritte übertragen haben, die hierfür das Recht erhalten haben, das Schnittgut und Holz zu vermarkten.

Seitens des Landkreises ist man an die ILEK herangetreten m.d.B., ob ein derartiges System nicht auch in den Samtgemeinden des Nordkreises ausprobiert werden kann. Die ILEK hat hierzu den Forsthof Artland als Vertragspartner gewonnen. Ziel ist es, die Pflegearbeiten auf den Forsthof zu übertragen, der dann das Recht erhält, das Schnittgut und Holz zu vermarkten, wobei für die Kommune keine Kosten entstehen, aber auch keine Beteiligung an den Einnahmen.

Dieses Vorhaben ist zunächst als Pilotprojekt für eine Zeit von 5 Jahren gedacht, wobei dann entschieden werden soll, ob es beibehalten werden kann, insbesondere ob es für die Beteiligten wirtschaftlich ist. In der Anfangsphase soll jede Kommune zunächst nur Wegeabschnitte in einer Gesamtlänge von rd. 6 km benennen.

Der vom Rechtsamt des Landkreises Osnabrück ausgearbeitete Vertrag ist als Anlage beigefügt. Der Vertrag kann von beiden Seiten ohne Angaben von Gründen mit einer Frist von 6 Monaten zum Monatsende gekündigt werden.

 

Bürgermeister Brandt berichtet, dass der Verwaltungsausschuss einstimmig als Empfehlung die Zustimmung zur Vertragsunterzeichnung beschlossen hat, wobei die genaue Festlegung der Wegeseitenräume durch den Landschafts-, Umwelt- und Wegeausschuss erfolgen soll.

 

Sodann erteilt Bürgermeister Brandt Herrn Dipl.-Forstwirt Zapp vom Forsthof Artland das Wort, um den genauen Inhalt des Projektes zu erläutern. Herr Zapp stellt sich den anwesenden Ratsmitgliedern vor. Er berichtet von Erfahrungen aus dem Kreis Steinfurt, wonach das Projekt an sich bereits angelaufen ist. Es wird beabsichtigt, ebenso für den Nordkreis im Landkreis Osnabrück eine Vernetzung aufzubauen, damit ermittelte Daten über den Verlauf und des Rückschneides von Wegeseitenräumen den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden können. Bei der Festlegung von geeigneten Flächen sei allerdings zu berücksichtigen, dass es sich bei den Gehölzabschnitten auch um holzlastige Stücke handeln muss. Eine Bereitstellung von Wegeseitenräumen, die einer Bearbeitung mit einfachem Gerät (z.B. einer Heckenschere) bedürfen, sei nicht empfehlenswert, da dies nicht das vorgenannte Ziel des Gehölzmanagements sei.

 

Für das Management des Projektes ist ein Gehölzbeirat vorgesehen, der aus Mitgliedern der teilnehmenden Gemeinden und Oranisatoren besteht. Herr Zapp legt dem Rat eine Informationsbroschüre zum ILEK-Gehölzmanagement vor, die dem Protokoll als Anlage beigefügt ist. Darin sind die Abläufe der Sitzungen und eine Vorstellung des Projektes enthalten.

 

Beigeordneter Bertke fragt an, inwieweit ein Rückschnitt der Wegeseitenräume vorgesehen ist und ob damit nicht der natürliche Wachstumsprozess einer Pflanze/eines Baumes durch das „auf den Stock setzen“ gefährdet wird. Ebenso sei der Gemeinde bereits bekannt, dass es durch das Zurückschneiden der Bäume und Äste schon vermehrt zu Problemen mit den Anliegern gekommen ist, da nicht genau geklärt sei, ob der Wegeseitenraum den Anliegern oder der Gemeinde angehöre. Ca. 90 % der Wegeseitenräume seien nicht im Besitz der Gemeinde Berge.

 

Herr Zapp teilt mir, dass die Problematik auch in anderen Gemeinden bekannt ist. Vielmehr sollten dem Forsthof Artland nur gemeindeeigene Flächen mitgeteilt werden, um eben diesen Streitigkeiten aus dem Wege zu gehen. Es ist aber beabsichtigt, die Anlieger mit ins das Projekt einzubeziehen, da der Forsthof Artland dann die Pflege für die Anlieger mit übernehmen würde. Sollte es beim Verkauf des Gehölzes zu einem Überschuss kommen, so würden die Anlieger von einer Überschussverteilung profitieren.

 

In diesem Zusammenhang bittet Beigeordneter Bertke dem Rat mitzuteilen, ob die ILEK oder der Forsthof Artland für das unternehmerische Risiko aufkommt. Herr Zapp teilt daraufhin mit, dass der Forsthof Artland das alleinige Risiko für den Verlauf des Projektes übernimmt.

 

Bürgermeister Brandt bedankt sich bei Herrn Zapp für die vorgelegten Ausführungen. Daraufhin bedankt Herr Zapp sich ebenso für die Möglichkeit, dem Rat das Projekt vorgestellt haben zu können und verlässt dann die Ratssitzung.

 

Nach kurzer Wiederholung durch Bürgermeister Brandt befürwortet Beigeordneter Bertke die Angelegenheit, er bittet jedoch darauf zu achten, dass die Arbeitsbereiche vom Forsthof Artland sauber verlassen werden. Ferner ist darauf zu achten, dass nur gemeindeeigenes und nicht fremdes Holz geerntet wird. Vorweg sollten daher die Grenzverläufe genau abgestimmt werden.